So sollte Kot nicht aussehen

Parasiten und deren Folgen

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein gesunder Igel gefunden wird, der ausschließlich
unterernährt ist, ist sehr gering. Gesunde Igel flüchten, denn Sie hören den Menschen in
seiner Nähe sehr früh. Zudem wird ein gesunder Igel niemals tagsüber gesichtet.
Die Igel, die gesund sind, sehen wir in der Regel nicht.
Sein Überlebenstrieb lässt den Igel agil und fit wirken. Zudem fressen die Igel in den ersten
Tagen sehr viel Futter in der “ Gefangenschaft ” Das lässt den Eindruck erwecken, dass es
dem Igel gut geht und das Tier lediglich “ an Fett “ zulegen muss. Oder es wird behauptet,
die Igel sind spät geboren und deshalb so klein geblieben. Auch das stimmt in den meisten
Fällen leider nicht. Die Igel sind sehr klein, aber völlig entwickelt. Bezahnt und der Stachel
Wechsel ist auch bereits erfolgt. Sie sind aber einfach nur unterentwickelt, das lässt den
Eindruck erwecken, dass es sich hier um Baby Igel handelt.
Warum kippen viele Igel nach einigen Tagen, wenn Sie in menschlicher Obhut sind?
Die Igel tragen Parasiten in sich. Diese Parasiten sind stille “ Mitfesser ”
Dem Finder fallen den sog. “ Hungerknick “ dehytratatoinsanzeichen, blasse Schleimhäute
und allgemeine Schwäche auf. Nehmen die Parasiten Überhand, in den meisten Fällen
passiert das nach der Aufnahme des Tieres, so kippt der ohnehin schon geschwächte Igel.
Heißt das jetzt, wir sollten die Igel besser nicht aufnehmen?
Keineswegs. Sobald wir einen Igel finden, der die o.g. Anzeichen hat, so ist das bereits ein
Signal dafür, dass die Parasiten die Oberhand gewinnen. Helfen müssen wir, sonst stirbt das
Tier. Die Ursache ist die Entwicklung der Parasiten und die später beginnenden
Folgeinfektionen. Durch einen Parasitenbefall wird u.a. die Darmschleimhaut so massiv
gestört, dass Infektionen die Folge sind. Der Igel mag nicht mehr fressen, weil er Schmerzen
hat. Ein Ungleichgewicht der Keimflora beginnt. Clostridien und andere Keime gewinnen die
Oberhand. Ein Teufelskreis.
Was wir tun können:
SOFORT, bereits am 1. Tag der Aufnahme die Vorbereitung für eine Untersuchung starten.
Vor der Behandlung muss die Diagnose stehen! Irgendwelche Wurmmittel präventiv zu
verabreichen ist nicht zielführend. Verschiedene Parasiten Spezies müssen auch mit
geeigneten Wurmmittel behandelt werden!
Aus diesem Grund muss vor jeder Behandlung eine mikroskopische Untersuchung erfolgen.
Wie geht man da vor?
Gesammelt wird der Kot von 3 Ausscheidungen. Geeignete Kotröhrchen kann man für 0,35
Cent in einer Apotheke erwerben.
Auffälliger Kot ( grün-schleimig. blutig, flüssig ) ist für den untersuchenden sehr hilfreich.
Das Röhrchen ist möglichst ¾ voll zu machen.

Darmschleimhaut Entzündung

Darmschleimhaut in der Kotanalyse auffällig

Aktuell habe ich in fast jeder Kotanalyse einen Vermerk, dass die Darmschleimhaut massiv gestört ist.

Immer wieder rate ich dann zu einem Darmaufbau.

Viele Stationen beginnen erst nach der Behandlung mit dem Darmaufbau.

Warum ich dafür bin schon während der Behandlung den Darm zu stärken verdeutlich folgende Erklärung. Durch einen langanhaltenen Parasitenbefall -und durch die danach folgende Medikamenteneinnahme (oft benötigter Antibiotika) baut sich der Vitaminspiegel deutlich ab.

Besonders wichtig sind die B - Vitamine für den Igel.

Im schlimmsten Fall kommt das Immunsystem nicht mehr dagegen an und schlimme Darmentzündungen sind die Folge.

-Als zweite Barriere der Schutzschicht übernimmt die intestinale Mukosa gemeinsam mit der aufliegenden Mukusschicht viele wichtige Aufgaben:

Der Mukus überzieht als unlösliche schleimige Schicht das Darmepithel und schützt es vor chemischen, enzymatischen und mechanischen Einwirkungen. Eine gesunde Darmschleimhaut ist deshalb komplett mit einer dicken Mukusschicht überzogen. Der Mukus ist ein wichtiger Bestandteil der Barrierefunktion des Darms. Er sorgt dafür, dass unsere Darmbakterien genügend Abstand zum Darmepithel halten, um die ansässigen Immunzellen nicht permanent zu reizen und so einen entzündlichen Prozess auszulösen. Erkrankungen, wie z.B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen werden häufig von einer reduzierten Mukusschicht begleitet.

Wird die Darmschleimhaut nun von den Parasiten gestört, so ist dies mit schmerzen und mit Durchfall verbunden. Der Igel nimmt nicht zu. Daher ist ein Darmaufbau von anfang an ratsam!

 

Kotanalyse ohne Befund

Wenn die Diagnose kommt “ ohne besonderen Befund “ - und das vor der Behandlung?
Man könnte meinen, die Laboruntersuchung war nicht gut. So einfach ist das nicht.
Parasiten werden in Intervallen ausgeschieden. Damit man möglichst ein Intervall trifft, muss
man die 3 Tage sammeln. Parasiten verteilen sich nicht gleichmäßig im Kot.
Bei Immunschwachen Tieren reicht manchmal auch ein geringer Befall aus, um die Vitalität
des Tieres zu stören. Wie bei uns Menschen auch, die Schmerzgrenze - das Immunsystem
ist unterschiedlich belastbar!

 

 

 

 

Der Igel "kippt " trotz Entwurmung

Der Igel kippt obwohl der Igel schon behandelt wurde:
In der Regel lassen sich fast alle Parasiten feststellen. Unterschieden wird hier jedoch im
Untersuchungsverfahren.
Die Untersuchungsverfahren: Flotationsverfahren, Sedimentationsverfahren, direkte
Anreicherung, Trichterverfahren und das Färbeverfahren.
Leider gibt es jedoch einige Parasiten, die sich sehr schwer aufspüren lassen.
Dazu muss man wissen, dass der Parasit ein Ziel hat. Er nutzt den Wirt, also in dem Fall den
Igel als Nahrungsquelle, quasi als Entwicklungsquelle. Der Parasit setzt alles daran, nicht über
den Darm ausgeschieden zu werden. Die Hakenzähne verhindern ein Ausscheiden durch
den durchlaufenden Nahrungsbrei. Zudem gibt es auch Parasiten, die sich in die
Darmschleimhaut teilweise eingraben. Wird die Parasiten-Spezies nicht ausgeschieden, so
findet das Labor auch nichts.
Erkrankungen durch einen Parasitenbefall:
Darmentzündungen sind die häufigste Ursache für Appetitlosigkeit und Schwäche.
Fäulniskeime, die im Darm entstehen, können ebenso zum Tod des Tieres führen.
Zudem können es auch mal die unterschätzten Erkrankungen wie Viren und Bakterien sein.
Salmonellen, Leptospiren und Parvovirose sind sehr häufig die Ursache für ein plötzliches
Versterben. Leider sind das auch Gründe dafür warum Igel plötzlich kippen.

Dürfen Igel in Freiheit ein Wurmmittel bekommen?

Aktuell häufen sich die Anrufe ob es nicht sinnvoll wäre die Igel pro aktiv bereits im Garten zu entwurmen.
Man könne ja schließlich dem Igel leid ersparen. Alle paar Tage ein Flohmittel auf den Igel tropfen lassen.
Etwas Wurmkur in den Futternapf geben….
Einen Hund- einer Katze gäbe man ja auch prophylaktisch Wurmmittel
Aber warum gibt es denn hier unterschiede zwischen unseren Haustieren und den Wildtieren?
Die Anthelminthikums (Wurmmittel) sind für unsere Haustiere erforscht, genau abgestimmt auf die jeweilige Tierart.
Für die Behandlung unserer Wildtiere wird nicht bzw. nur wenig geforscht. Warum denn auch, damit kann der große Industrievertreiber ja auch kein Geld verdienen
Igel sind sehr empfindlich! Der Stoffwechsel unterscheidet sich von dem unserer Haustiere schon erheblich. Dennoch greifen Igelstationen auf Präparate die für Hunde, Katzen, Pferde, Rinder und Schweine sind zurück. Aber eben bedacht und es kommen nur bestimmte Präparate in frage!
Wenn nun alle Igel präventiv im Garten entwurmt werden, dann kann es zu Überdosierungen der Anthelminthikums (Wurmmittel) kommen. Der eine Igel kommt Vl zwei mal zum fressen und der andere lässt mal einen Tag pausieren und ist unterversorgt.
Eine Überversorgung kann massive Vergiftungen verursachen.
Der Igel kann Ggf mit Vergiftungen unter einer Hecke liegen und der Gartenbesitzer bekommt von all dem nichts mit.
Im schlimmsten Fall gibt der liebe Nachbar der auch entwurmen möchte, ebenfalls ein Mittel. Qualvoll wird der Igel sterben!
Durch Ausscheidungen der Fäcalien können andere Tiere ebenfalls indirekt an die Wurmmittel gelangen. Das ist kein Tierschutz, dieses Vorgehen ist fatal und gefährlich.
Aber was ist der richtige Weg?
Es geht keineswegs darum die Igel Parasitenfrei zu bekommen. Alle Wildtiere haben Parasiten. Wir greifen nur ein wenn ein Igel mit dem Parasitenbefall nicht mehr klar kommt. Also wenn der Igel gesundheitliche einschränken hat. Wenn der Igel auffällig durch eine erhöhte, erschwerte Atmung ist, zu dünn ist, sein Alleinzustand schlecht ist.
Eine massive parasitose kann durch einen Übermaß an Parasiten einhergehen. Oder durch ein geschwächtes Immunsystem, welches aus Nahrungsmangel u/o der falschen Nahrung hervorgerufen werden kann.
Bei starkem Befall verliert der Igel an Vitalität und Lebenserwartung.
Ein starker Parasitenbefall kann durch viralen u/o einer bakteriellen Erkrankung begleitet werden. Das schwächt den Igel erheblich.
Vor einer therapeutischen Maßnahme muss der Igel erst aufgebaut werden, erst dann kann ein Wurmmittel eingesetzt werden. Ebenso ist es wichtig zu wissen mit welchem Parasit sich der Igel rum plagt. Das wiederum muss durch eine mikroskopische Untersuchung abgeklärt werden.
Somit sollte nun klar sein, dass Igel nicht präventiv im Garten entwurmt werden. Hilfsbedürftige und kranke Igel müssen für jede Behandlung gesichert werden.
 

 

Weitere Bilder folgen in Kürze

Lungenwurm

Crenosoma striatum, umgangssprachlich auch als Lungenwurm bezeichnet, ist ein wirtsspezifischer Parasit des Igels.
Er befällt die Luftröhre, die Bronchien und die Alveolargänge (Ductus alveolares).

Befallsymptome und Diagnose:

Die meisten wildlebenden Igel sind von Lungenwürmern befallen. Symptome wie Husten, Atemnot, Gewichtsverlust, verringerter Appetit, Schwäche und reduzierte Aktivität.
In extremen Fällen kann ein Befall zum Tod des Tieres führen.
Zur Diagnose können die Fäkalien mikroskopisch auf Larven untersucht werden (siehe Koproskopie).
Als Zwischenwirt fungieren viele Nackt - und Gehäuseschneckenarten. Die Würmer parasitieren in der Lunge und legen dort Larvenhaltige Eier ab.
Die Larven schlüpfen aber noch in der Lunge aus den Eiern, werden hochgehustet, ab geschluckt und mit dem Kot ausgeschieden.

LungenHAARwurm:

Oft ist auch eine Mischinfektion mit dem Lungenwurm und dem Darmhaarwurm zu beobachten.
Bei stärkerem Befall kommt es – meist infolge bakterieller Begleitinfektionen – zu einer Bronchitis mit Husten.
Regenwürmer dienen als Transportwirt.
Die Symptomatik ist mit dem Lungenwurm gleichgestellt. Husten, Niesen, Atemgeräusche, Tagaktivität usw.
Lungenwürmer, egal welcher Species können große Schäden anrichten.
Die Atemwege können dauerhaft geschädigt werden.


Therapie:

Wurmmittel, Schleimlöser und ggf. Antibiotikum Gabe Unterstützend Inhalieren mit Thymian S. Video

Darmhaarwürmer:

Auch bei diesen Parasitenstamm dienen die Regenwürmer als Transportwirt.
Die Igel nehmen die Regenwürmer mit der Nahrung auf.
Durchfall, evtl. Blut im Kot, z.T. schwere Entzündungen von Darmabschnitten, Schwächung und schnelle Verschlechterung des Allgemeinbefindens sind häufig zu beobachten.
Nicht selten sind diese Tiere auch tagaktiv unterwegs.
Die Igel leiden oftmals unter eine begleitende bakterielle Sekundärinfektion der Verdauungsorgane.
Starkbefallende Tiere stellen das fressen ein, magern ab. Eine Zunehmende schwäche sind zu beobachten.

Kozidose:

Kokzidien, befallen vorwiegend den Magen-Darm-Trakt und bewirken je nach Befallstärke Durchfall.
In der Außenwelt sporulieren diese Oozysten innerhalb von 24-48 Stunden.
Das heißt, dass während und nach der Behandlung ein sehr hoher Hygienestandard eingehalten werden muss.
Zur Desinfektion von Kokzidien sind alle gängigen Desinfektionsmittel wirkungslos.
Geeignete Reinigungsmittel entnehmen Sie bitte unter dem Punkt " Hygiene ".
Durchfall (oft grünlich und übel riechend), z.T. wässrig und blutig, Abmagerung, Unruhe, starke Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, in der Folge oft Lähmungen der Hinterbeine.

Ein Massenbefall kann die Tiere töten!!!

Begleitend zur Behandlung sollte ein Antibiotikum verabreicht werden. Typisch ist eine rapide Verschlechterung des Allgemeinbefindens.
Die Kokzidien parasitieren im Dünndarm und in den Gallenwege. Ein Massenbefall ist mit massiven Magen - Darmschmerzen verbunden.
Begleitend zu der Wurmkur und der Antibiose kann viel Flüssigkeit (Fencheltee) hilfreich sein.
Einen Darmaufbau mit geeigneten Mitteln (S. Startseite " Erste Hilfe")

 



Darmsaugwürmer

(Brachylaemus erinacei) Stamm: Plathelminthes (Plattwürmer) Igel die unter Darmsaugwürmer leiden, zeigen eine starke Unruhe, Appetitverlust, Durchfall.
(unangenehm riechend, z.T. blutig), Blutarmut, Abmagerung, blutige Entzündung von Darm und
Gallengängen, rasche Verschlechterung des Allgemeinbefindens.
Angesiedelt ist der Wurm im Dünndarm, bei starken Befall auch in den Gallengängen.
Der Igel sollte in der Regel SOFORT gegen den Darmsaugwurm behandelt werden.
In Verbindung mit ein Darmsaugwurmbefall kommen oftmals bakterielle Sekundärinfektionen der Verdauungsorgane vor.
Eine Begleittherapie mit einem Antibiotikum ist ratsam.
Viel Flüssigkeit nach der Behandlung. Das fördert die Ausscheidung der abgestorbenen Parasiten aus dem Darmtrakt.
Eine zweite Gabe mit einen geeigneten Wurmmittel sollte 10 Tage nach der 1 Gabe wiederholt werden, da das Wurmmittel lediglich die Adulten Würmer abtötet, nicht die Eier.
Nach ca. 10-12 Tagen sind dann auch die Larven aus den Eiern geschlüpft.

 

Weitere Parsiten folge in kürze!